Ein Treatment zu schreiben gehört zum Alltag professioneller Drehbuchautoren und Filmemacher. Ein Treatment bietet eine Übersicht über die Filmhandlung und dient daher als wichtiger Schritt zwischen Exposé und Drehbuch. Exposé und Treatment sind zudem elementar, wenn es darum geht, das eigene Filmprojekt zu präsentieren.
Daher haben wir uns genauer mit dem Thema beschäftigt und geben Tipps für ein gelungenes Treatment.
Was ist ein Treatment?
Das Treatment ist neben Exposé und Drehbuch eine von drei Formen, wie man einen Film schriftlich festhält. Es dient als Übersicht der Handlung sowie als Vorarbeit für dein späteres Drehbuch.
Mit dem Treatment wird die Geschichte eines Films beschrieben und festgelegt. Es beinhaltet die relevanten Szenen und Handlungsstränge, die deinen Film und die Figuren ausmachen.
Dialoge und die besondere Drehbuchform sind nicht enthalten. Der Schreibstil ist Prosa, das heißt erzählend.
Wozu ist das Treatment gut?
Treatments werden üblicherweise von fachkundigen Leuten wie Regisseuren, Produzenten und Schauspielern geschrieben und gelesen. Sie dienen dabei als Grundlage um mögliche Geldgeber schriftlich von dem Filmprojekt zu überzeugen. Weiterhin bieten sie eine perfekte Grundlage für die Vorbereitung eines Filmpitches.
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Außerdem sind Treatments eine bedeutende Vorbereitung auf das Schreiben von Drehbüchern. Du hast dadurch eine Übersicht über die gesamte Handlung des Films. So kannst du besser sehen, an welchen Stellen die Handlung noch schwächelt. Zudem kannst du abzuschätzen, wie viel Arbeit voraussichtlich noch anfallen wird und wann eine erste Fassung des Drehbuchs fertig sein könnte.
Gibt es eine Mindestlänge beim Treatment?
Nein. Eine Mindestlänge für Treatments gibt es nicht.
Doch generell sollte man es möglichst kurz halten. Halte dich an eine Länge von maximal 10 Seiten für einen abendfüllenden Spielfilm! Formatiere es im klassischen Zeilenabstand.
Wenn du für ein Produktionsunternehmen oder einen Wettbewerb schreibst, gibt es meistens Vorgaben, an die man sich auch halten sollte.
Ein Treatment schreiben
Ein Treatment wird immer im Präsens geschrieben. Im Prinzip wie eine kleine Geschichte, die du einer fremden Person erzählst.
Eine funktionierende Geschichte muss alle Filmfiguren und alle Handlungswendungen beinhalten. Die Nebenhandlungen sollten jedoch nur kurz zusammengefasst bzw. sogar weggelassen werden, um den Kern der Story hervorzuheben.
Im Optimalfall kann der Leser das Potenzial der Geschichte leicht erkennen und sich die Geschichte bildlich vorstellen. Die Stimme des Erzählers sollte daher die Stimmung deiner Geschichte passend wiedergeben.
Wichtig: Im Zentrum jedes Treatments steht die Entwicklung der Hauptfigur. Ihr Weg zum Ziel, die Herausforderungen und Wendepunkt sowie das Ende ihrer Geschichte.
Was muss im Treatment stehen?
Ein Treatment beginnt normalerweise mit einem Deckblatt. Hier findet man:
• Titel (Arbeitstitel sind gekennzeichnet mit (AT) hinter dem Titel)
• Autorenname (optional: Kontaktdaten)
• Eine kurze Zusammenfassung der Handlung in maximal 2-3 Sätzen
• Versionsnummer des Treatments (z.B. Datum)
• Genre (optional)
• Produktionsfirma/Wettbewerb/usw. (optional)
Nicht selten folgen die Figurenbeschreibungen der wichtigsten Charaktere:
• Kurze Beschreibung der handelnden Figuren, Hintergründe, Motive und Ziele sowie ihre Veränderungen
• Relevante Informationen, um die Figuren zu verstehen und mitfühlen zu können
Anschließend folgt das eigentliche Treatment. Konzentriere dich dabei auf:
• Die Beschreibung der Hauptfigur und ihrer Abenteuer: Die Ziele und die Herausforderungen, welche die Hauptfigur überwinden muss um sie zu erreichen
• Die Freunde und Feinde, welche elementar für die Geschichte sind und besondere Rollen einnehmen
• Alle Informationen, die notwendig sind, um die Handlung zu verstehen, mögen oder nicht mögen zu können.
Was gehört NICHT in ein Treatment?
• Dialoge bleiben weg. Wenn sie eine ganz besondere Bedeutung für die Geschichte haben, kann man sie in der indirekten Rede einbauen.
• Zu detaillierte Figurenbeschreibungen
• Zu ausführliche Erklärungen der Handlungsschauplätze
• Bilder, verschiedene Schriftarten, ellenlange Texte, mangelhafte Formatierung
• Alle Dinge, welche eine Ablenkung von der Handlung hervorrufen (z.B. Nebengeschichten)
Exposee, Treatment und Konzept schreiben
*=Affiliatelink/Werbelink. Produktbild: Amazon Product Advertising API. Aktualisiert: 2021-06-09.
Beispiele von Treatments
Im Internet findest du viele Beispiel von Treatments für verschiedene Film- und TV-Formate. Hier ein paar Beispiele, wo man Treatments finden kann:
• schuckermedia.de
• drehbuchwerkstatt.de
(Liste wird weiter ergänzt)
Treatment schreiben: Fazit
Ein Treatment bietet einen Überblick über die Filmhandlung und dient vorrangig dazu, um mögliche Geldgeber von dem Filmprojekt zu überzeugen. Darüber hinaus kann man mit einem Treatment die eigentliche Arbeit am Drehbuch bestmöglich vorbereiten.
Wer also ein gutes Drehbuch schreiben oder potenzielle Geldgeber überzeugen möchte, sollte sich auf jeden Fall ausführlicher mit dem Thema „Treatment“ beschäftigen.
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