Gronkh und andere große Streamer auf Twitch, YouTube und Co. machen es vor: Streaming ist nicht nur die Zukunft der Triple A-Unterhaltung, sondern die Zukunft des Echtzeit-Medienkonsums. Mit den richtigen Mitteln überlässt auch du das Feld nicht den großen Fischen, sondern wirst selbst zum Streamer. Ganz gleich, ob Gaming oder konventionelle Livestreams – wir erklären dir, was du für den Start brauchst.

Alles steht und fällt mit der Hardwarepower

Die richtige Hardware ist für deinen Erfolg als Streamer entscheidend. Schließlich will sich niemand mehr einen 420p-Pixelhaufen ansehen, zumal immer mehr Zuschauer Gaming-Streams als Fernseh-Ersatz auf dem 60-Zoll-Smart-TV konsumieren. Welche Hardware du brauchst, hängt davon ab, was du streamen möchtest, wie du es streamen willst und in welcher Qualität.

CPU-Power, Grafikkarte und Arbeitsspeicher

Im Fokus steht natürlich ein leistungsstarker Rechner. Hier hast du grundsätzlich zwei Möglichkeiten: Entweder du nutzt einen einzigen starken Rechner zum Gaming und Streaming oder du verwendest jeweils einen separaten Rechner für beide Aufgaben. Letzteres ist allerdings eine sehr kostspielige Variante und bringt nur geringe Vorteile. Jedenfalls dann, wenn dein Hauptrechner ordentlich Power unter der Haube hat. Da das Streaming ein CPU-lastiger Prozess ist, ist ein starker Prozessor die Hauptkomponente eines Streaming-PCs.

Für höchste Streaming-Qualität braucht es dagegen aktuelle Modelle wie den AMD Ryzen 3600/3800/3900 oder einen Intel-Prozessor aus der neuen i7 bzw. i9-Serie. Für die Übertragung flüssiger Spielinhalte mit butterweichen 60 Frames per Second brauchst du zudem eine potente Grafikkarte. Hinzu kommen eine schnelle SSD sowie ein ausreichend großer Arbeitsspeicher. 16 bis 32 Gigabyte RAM sollten es für Gaming, Streaming und die entsprechende Videobearbeitung schon sein.

Sonstige Hardware von Capture-Card bis Stream-Deck

Willst du Realvideos streamen, benötigst du parallel zu einem starken Computer lediglich eine Kamera. Für optimale Qualität ist diese Fire-Wire-kompatibel und an eine in deinem Rechner verbaute Fire-Wire-Karte angeschlossen. Für Gamer, die nicht ausschließlich PC-Spiele in einem ein-PC-Setup streamen möchten, gehört eine Capture-Card zur Standardausstattung. Diese ermöglicht es dir, beispielsweise das Bild von Xbox, PlayStation und Co. abzugreifen – und das bei einigen Modellen sogar nativ in 4K und mit 60 FPS.

Capture-Cards sind sowohl als interne PCI-Karten als auch in Gestalt externer Karten erhältlich. Weiterhin benötigst du ein gutes Mikrofon. Ideal ist ein hochwertiges Kondensatormikrofon samt Pop-Schutz. Hinzu kommt das obligatorische Headset sowie zwei Monitore mit 24-27 Zoll Bildschirmdiagonale – einer für den Game-Stream bzw. die Bildkontrolle und ein zweiter Monitor für den Live-Chat etc. Full-HD-Auflösung ist aktuell Standard – wobei der Trend klar zu WQHD und 4K geht.

Software und Plattformen für das Streamen

Neben der Hardware benötigst du für deinen ersten Livestream auch noch die richtige Software. Während das Ganze beim einfachen Videostreaming recht direkt und ohne viel Aufwand über die „Bordmittel“ von YouTube funktioniert, benötigst du beim Gamestreaming zusätzliche Software, die die verschiedenen Bild- und Videosignale zusammenführt und an den Streaming-Server sendet. In der Praxis sind derzeit vor allem Xsplit und OBS relevant. Während die Open Broadcast Software (OBS) kostenlos und dementsprechend beliebt ist, eignet sich die kostenfreie Basisversion von Xplit aufgrund zahlreicher Einschränkungen nur beschränkt zum umfangreichen Streamen. Wenn du hier höhere Ansprüche hast, profitierst du vom riesigen Funktionsumfang derXsplit Personal- und Premium-Editionen.

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Mittlerweile gibt es einige große Streaming-Plattformen. Während YouTube der Allrounder ist, präsentiert sich der zu Amazon gehörende Dienst Twitch als Platzhirsch im Gaming-Bereich. Aber auch auf Twitch kannst du neben Gaming-Streams auch andere Inhalte wie Musik, Talks etc. streamen. Weitere Alternativen sind die auf Gaming spezialisierten Plattformen Ustream, Azubu und Hitbox. Aber Achtung: Inhalte für Volljährige müssen mit den zur Verfügung stehenden Mechanismen gekennzeichnet bzw. gesichert werden. Auf einigen Plattformen darfst du Inhalte für Erwachsene zudem nur zu einer bestimmten Uhrzeit streamen. Ferner bist du aus Jugendschutzgründen dazu verpflichtet, Minderjährige vom Stream auszuschließen, sofern sie sich während des Streams als solche zu erkennen geben. Inhalte, die gegen geltendes Recht verstoßen, sind natürlich ebenfalls tabu.

Achillesferse Internetverbindung

Und jetzt kann es losgehen? Nicht ganz, denn ohne eine ausreichende Internetanbindung wird es nichts mit dem Livestream. Ausschlaggebend ist die Upload-Bandbreite. Diese sollte bei mindestens 3 MB/s liegen. Darunter leidet die Qualität enorm. Ab einer Bandbreite von weniger als 1 MB/s ist das Streaming so gut wie gar nicht möglich. Optimal dagegen sind 6 MB/s und mehr. Das gilt vor allem, wenn du mit mehr als Full-HD in WQHD oder 4K streamen möchtest. Merke: Je höher die Streaming-Qualität, desto größer muss die Bandbreite sein.


Artikelbild: seventyfourimages

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