8K Filme zu drehen ist ein große Herausforderung und gleichzeitig eine tolle Möglichkeit, die eigenen Fähigkeiten unter Beweis zu stellen.

Samsung Deutschland und das DFF – Deutsches Filminstitut & Filmmuseum veranstaltete dazu 2020 den Kurzfilmwettbewerb „8kFilmAward„, bei dem es darum ging, einen 8K Kurzfilm mit einem Smartphone zu drehen.

Die Filmemacher Artur Jäger und Phillip Dreifeld konnten dabei mit ihrem 8K-Kurzfilm „ROUGE“ überzeugen und gewannen den Award für die Kategorie „Beste Kamera“. Wir wollten wissen, wie das Filmen in 8K mit einem Smartphone ist und haben uns mit den jungen Filmemachern im Interview unterhalten.

Hallo zusammen! Letztes Jahr habt ihr mit „ROUGE“ einen 8K Kurzfilm gedreht. Erzählt mal, was genau steckt dahinter?

Arthur Jäger (18)

Artur: Samsung und das Deutsche Filminstitut haben einen Kurzfilmwettbewerb kreiert, der es den Teilnehmern ermöglicht, in 8K zu drehen. Hierbei sollte man vor allem sehen, wie viel detaillierter und lebhafter solche filmischen Aufnahmen sein können.

Phillip: Es war echt verrückt. Egal, wie nah man an bestimmte Stellen im Bild heranzoomte- es war kein einziger Pixel zu sehen. Das war wirklich beeindruckend, vor allem von einer Handykamera.

Wie seid ihr auf euer Thema gekommen und was fasziniert euch so daran?

Phillip Dreifeld (25)

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Phillip: Ich hab ganz alltäglich auf Instagram meine Nachrichten und Stories nachgeschaut, als mir eine Werbeanzeige für den 8kFilmAward entgegensprang. Ich fand die Idee, mal bei einem Kurzfilmprojekt mitzumachen, ziemlich faszinierend und habe die Werbung gleich meinem Freund Artur weitergeleitet.

Artur: Da ich in Zukunft eh in die Richtung Film und Regie gehen möchte, war ich natürlich sehr enthusiastisch, was den Award anging. Schon länger habe ich mit dem Gedanken gespielt, vielleicht die Geschichte von einem sich schminkenden Mann und seinem Leben zu erzählen. Dann habe ich also innerhalb einer halben Stunde die Idee für den Kurzfilm verfasst und an Samsung geschickt. Ein paar Tage später kam dann die Nachricht, dass wir als Teilnehmende im Wettbewerb dabei sind!

Phillip: Ich weiß noch, wie Artur aufgeschrien hat, als er die Nachricht gelesen hat. Es war echt ein wundervoller Anblick (lacht). Dann haben wir uns so schnell wie möglich an die Ideenfindung ran gesetzt und gemeinsam einen Zeitplan, Drehplan und die Handlung erstellt. Uns war es besonders wichtig, die Geschichte emotional zu erzählen.

Artur: Entsprechend habe ich dann die Musik dazu komponiert und produziert. Als das Smartphone, welches wir von Samsung geliehen bekommen haben, dann auch da war, haben wir uns sofort ans Drehen gemacht.

Kurzfilm „ROUGE“

Was waren die größten Herausforderungen bei den Dreharbeiten mit einem Smartphone in 8K?

Artur: Beim Dreh selber lässt sich nur sagen, dass wir wirklich auf jedes kleinste Detail achten mussten.

Phillip: Da ich ja für die Schminke zuständig war, musste ich immer darauf achten, dass alles symmetrisch und sauber aussah. Sonst hätte man es sofort in der Kamera gesehen und das hätte uns beiden wirklich einen Strich durch die Rechnung gemacht.

Und wie war es dann in der Postproduktion?

Artur: In der Postproduktion kamen erst die schlimmen Probleme: In 8k zu drehen ist die eine Sache, die andere ist es, in 8k zu schneiden!

Unsere Laptops waren definitiv nicht dafür ausgelegt, so massiv große Dateien zu bearbeiten und das hat sich sehr im Workflow gezeigt. Letzten Endes habe ich aber auch das mit ganz viel Filmmagie geschafft.

Euer Film wurde für in die engere Auswahl des (Festivals) eingeschlossen und nominiert. Wie war die Teilnahme für euch?

Phillip: Es war eine tolle Erfahrung, mit sehr vielen Ups and Downs. Wir konnten so viel daraus mitnehmen, mit anderen Teilnehmenden interagieren, unsere Freunde unter Corona-Bedingungen wiedersehen… Und dass die Jury dies gesehen hat, bedeutet mir unglaublich viel.

Artur: Das war mein erster Kurzfilm und darauf bin ich sehr stolz. Von Ellen Harrington, der Direktorin des DFF, zu hören, der Kurzfilm sei visuell beeindruckend und poetisch, hat mir wirklich die Motivation gegeben, im Bereich Film mein Ziel und meinen Traum zu finden.

Wohin soll es jetzt in Zukunft für euch gehen? Welche Pläne habt ihr?

Artur: Ich habe demnächst mein Abitur und werde dann erstmal Praktika machen und Erfahrungen im Filmbereich sammeln. Ich habe mich mittlerweile mental darauf eingestellt, dass es ein schwieriger und anstrengender Weg sein wird. Aber ich glaube, dass ich meine Ziele, Filme oder eine Serie o.ä. zu drehen, mit der nötigen Disziplin und Arbeit erreichen werde.

Nach den Praktika soll es dann an eine Filmuniversität gehen, um dort Regie zu studieren. Und bis dahin sind auch schon einige weitere Projekte, wie zum Beispiel eine Web-Serie, an der ich gerade schreibe, zu drehen und somit meine Erfahrungen hinter der Kamera weiter auszubauen. An meiner Musik werde ich definitiv weiterarbeiten und versuchen, genau meinen Stil zu finden- so wie es mit dem Filmemachen der Fall sein wird

Phillip: Für mich steht jetzt erstmal an, das Abitur im nächsten Jahr zu beenden. In der Zwischenzeit freue ich mich schon bei weiteren Projekten, wie der Web-Serie meines Schatzes, vor der Kamera zu stehen und somit etwas mehr Erfahrung im Bereich des Schauspielens zu sammeln. Nach dem Abitur will ich entweder Schauspiel studieren, oder mich auf Musik konzentrieren, egal ob in Form eines Studiums, oder anderweitig. Außerdem würde auch ich mich gerne mal hinter der Kamera ausprobieren und ebenfalls ein paar Ideen, die mir seit geraumer Zeit im Kopf herumschwirren, zum Leben zu erwecken.

Last but not least: Was sind eure wichtigsten Tipps für einen 8K Kurzfilm?

Artur: Achtet auf die Details! Beim 8K Filme drehen werden Dinge sichtbar, die man unter geringeren Qualitätsbedingungen gar nicht erkennen würde. Nutzt definitiv einen Kamerastabilisator, ob es eine Steadicam oder ein Gimbal ist, denn in 8K kann Ruckeln wirklich das Erlebnis beeinträchtigen.

Aber ansonsten: Solch eine hohe Auflösung bietet einem viel Spielraum! Farbtreue und Farbtiefe werden hier auf ein höheres Level gebracht, so dass die Bilder umso beeindruckender werden. Letzten Endes kommt es beim Filmemachen aber nicht nur auf die Qualität der Kamera an, sondern vielmehr auf die Qualität des Gezeigten. Ein 8k- Modus ist hier also keine Voraussetzung, vielmehr eine Erweiterung der Möglichkeiten.

Vielen Dank für das tolle Interview und viel Erfolg für die Zukunft!

Du hast auch ein tolles Projekt gedreht oder ein besonderes Erlebnis beim Filmemachen gehabt? Dann schreib uns eine Nachricht und wir unterhalten uns gerne über deine Abenteuer auf FilmMachen.de!

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