In der gesamten Bundesrepublik gibt es nur wenige Filmhochschulen, die eine berufliche Ausbildung für Film- und Fernsehschaffende anbieten. Meistens sind es anerkannte Filmhochschulen, die oftmals den Status einer Kunsthochschule haben.
In der Regel beträgt die Studiendauer circa sechs bis acht Semester und nach Abschluss des Studiums wird dem Studierenden der Bachelor- beziehungsweise Masterabschluss verliehen. Doch die Aufnahmebedingungen sind nicht ohne.
Daher sollte man sich vor einem Studium genauer mit den Vor- und Nachteilen eines Filmstudiums und den unterschiedlichen Filmhochschulen beschäftigen.
Filmuniversität Babelsberg Konrad Wolf
Die Filmuniversität Babelsberg Konrad Wolf, ist die älteste staatliche Kunst- und Filmhochschule in Deutschland, die im Laufe der Jahre diverse bekannte Filme gedreht und veröffentlicht hat. Unter anderem entstand im letzten Jahr der Film „Im Stillen laut“.
Seit 1954 bietet die Universität verschiedene Studiengänge rund um das Thema „Film“ an. Zu den unterrichteten Studiengängen an der Filmuniversität zählen beispielsweise Animation, Audio-Visual Application Design, Film- und Fernsehproduktion, Medienwissenschaften, Regie und noch viele weitere. Nach einem erfolgreichen Abschluss an der Filmuniversität Babelsberg wird der Studierende als Bachelor of Arts oder sogar als Master of Arts ausgezeichnet und kann seine ersten Schritte in die berufliche Filmwelt wagen.
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Deutsche Film- und Fernsehakademie Berlin (DFFB)
Seit 1966 können Studierende sich an der Film- und Fernsehakademie in Berlin weiterbilden und spezialisieren. Die Akademie befindet sich im Sony Center am Potsdamer Platz zusammen mit dem Arsenal – Institut für Film und Videokunst e. V., der deutschen Kinemathek – Museum für Film und Fernsehen und dem Kino Arsenal.
Das Grundprinzip der DFFB lautet: Film kann man nicht lehren, Film kann man nur lernen. Im ersten Jahr an der Akademie müssen die Studierenden alle Studienfächer einmal durchlaufen. Erst nach diesem Jahr kommt es schließlich zu der Spezialisierung und Aufteilung in die einzelnen Fakultäten.
Um einen Studienplatz zu erlangen, braucht es eine längere Bewerbungsphase. Erst nach einem mehrstufigen Auswahlverfahren kommt es dann zu der Besetzung der einzelnen Studienplätze. Jährlich haben acht Studierende die Möglichkeit einen Platz in den Fächern „Regie, Bildgestaltung, Kamera und Produktion“ zu erlangen. Die Drehbuchakademie hingegen nimmt sogar bis zu zehn Studierende auf.
Filmakademie Baden-Württemberg in Ludwigsburg
Um an der Filmakademie Baden-Württemberg in Ludwigsburg studieren zu können, wird in der Regel die Allgemeine Hochschulreife vorausgesetzt sowie mindestens ein einjähriges Praktikum im Film- oder Medienbereich. Die Akademie bietet an ihrer Hochschule drei verschiedene Diplom-Studiengänge an.
Der erste Studiengang lautet „Film + Medien“, der zweite „Produktion“ und der dritte „Filmmusik + Sounddesign“. Das Studium ist in je zwei Jahre aufgeteilt. Die ersten zwei Jahre beschäftigen sich die Studierenden mit dem Grundstudium.
In den folgenden zwei Jahren wartet dann ein Projektstudium auf sie. Seit dem Studienjahr 2018 / 19 werden acht weitere Schwerpunkte als Diplom-Aufbaustudiengänge angeboten. Dazu zählen zum Beispiel „Motion Design“. „Animation/Animation Effects Producer“ sowie „Animation / Technical Director“.
Hamburg Media School
Die Bildungseinrichtung in Hamburg bietet lediglich weiterführende Studiengänge für Absolventen oder Berufstätige an. Die Hamburg Media School steht in einer Partnerschaft mit der Universität Hamburg und der Hochschule für Künste in Hamburg und bietet sechs verschiedene Studiengänge an.
Neben dem „MBA in Media Management“ und dem „executive MBA in Media Management“ bietet die Hamburg Media School ihren Studierenden die Studiengänge „Medienmanagement“, „Journalismus“ sowie das „Filmstudium“ an. Das Filmstudium ist eine Mischung aus einer künstlerischen Ausbildung sowie einer technisch-fachlichen Ausbildung.
Die Hamburg Media School ist Teil des Bürger- und Ausbildungssenders „Tide“. Tide TV ist ein eigener und nicht kommerzieller Fernsehsender und bietet den Studierenden die Möglichkeit, zu geringen Kosten praxisorientierte Fähigkeiten und Kenntnisse für den Umgang mit audiovisuellen Medien zu erlangen.
Hochschule für Fernsehen und Film München (HFF)
Die Hochschule für Fernsehen und Film München ist eine staatliche Filmhochschule in München mit circa 350-400 Studierenden. Jedes Jahr werden die Bewerbungsunterlagen am 15. November online veröffentlicht und die Bewerber haben ab diesem Zeitpunkt die Möglichkeit sich bis zum 28. Februar auf fünf verschiedene Studiengänge zu bewerben. Dazu zählen: Regie Kino- und Fernsehfilm, Regie Dokumentarfilm und Fernsehpublizistik, Produktion und Medienwirtschaft, Drehbuch sowie Kamera.
Neben diesen Studiengängen haben die Studenten die Möglichkeit an den Studiengängen Medienwissenschaften sowie Technik teilzunehmen. Zusätzlich zu dem Lehrangebot werden weitere Wahlfächer an der HFF angeboten.
Die HFF ist unter anderem bei den Oscars vertreten. So wurden beispielsweise gleich mehrere Filme im Jahr 2019 nominierte, an denen HFF Studenten mitgewirkt haben. Die Studenten Florian Henckel von Donnersmarck, Quirin Berg und Max Wiedemann waren mit ihrem Film „Werk ohne Autor“ sowohl für den „besten fremdsprachigen Film“ nominiert sowie für die „beste Kamera“.
Kunsthochschule für Medien Köln (KHM)
Auf der staatlichen Kunsthochschule für Medien in Köln werden verschiedene Studieninhalten mit dem Studienschwerpunkt mediale Künste unterrichtet, die dennoch als eine vernetzte Lehre zusammengehören. Beispielhafte Inhalte des Studiums sind exMedia, Film, Kunst und Wissenschaft. Das Ziel dieser Ausbildung ist die präzise Auseinandersetzung mit den einzelnen künstlerischen Feldern zu fördern, auf die sich die Studierenden im Laufe ihres Studiums spezialisieren können.
Das Besondere an der Kunsthochschule in Köln ist es, dass diese ihre Studierenden intensiv mit einem Professoren- und Mitarbeiterteam unterstützt und durch diverse internationale Kooperationsprogramme die Möglichkeiten schafft neue Studierende, Dozenten und Arbeitgeber zu finden.
Internationale Filmschule Köln
Die mittlerweile 20 Jahre alte Filmschule bietet seit jeher den Bachelor-Studiengang Film mit unterschiedlichen Schwerpunkten an. Die jeweiligen Schwerpunkte sind für maximal zehn Personen zugelassen, die sich im Vorfeld in einem zweistufigen Bewerbungsverfahren beweisen müssen.
Das gesamte Studium dauert drei Jahre, in denen sich die Studierenden auf einen der unterschiedlichen Schwerpunkte festlegen und spezialisieren. Zu den Schwerpunkten gehören: Filmregie, kreativ Produzieren, Editing in Bild und Ton, VFX und Animation, Kamera, Drehbuch und Szenenbild.
In regelmäßigen Abständen finden die sogenannten ifs-Begegnungen statt. Die ifs-Begegnungen sind Abendveranstaltungen, bei denen meisten Filmvorführungen mit renommierten Gästen stattfinden. Im Anschluss nach der Filmvorstellung kommt es oftmals zu einer Podiums- und Zuschauerdiskussion.
Artikelbild: © nd3000
Eine tolle Seite ! Danke für den schönen Überblick. aber als weitere Kategorie „Fernstudium Film“ freuen.
Ich habe immer davon geträumt, Regisseurin zu werden. Besonders die Filmuniversität Babelsberg Konrad Wolf hat mein Interesse geweckt. Die Tatsache, dass es die älteste staatliche Kunst- und Filmhochschule in Deutschland ist, hat mich beeindruckt. Ich werde mich auf jeden Fall dort bewerben.